Hochbau und Innenausbau
Am 29.10.2013 war es endlich so weit:
Schon am 28.10.2013 abends rollten die LKW aus Marlow an. Über Schleswig-Holstein tobte sich gerade Orkan-Tief Christian aus. Die ScanHaus Leute verzichten deshalb am 28.10. auf das Abladen.
Am 29.10. morgens geht es dann los. Mein vorbereitere Kranstellplatz wird ignoriert und der LKW mit dem Kranaufbau stellt sich gerade in die in meinen Augen bescheuertste Erd-Delle. "Wir haben schon unter ganz anderen Bedingungen aufgestellt!" sagt mir der ´Kranfahrer, der den Lastarm mit einer Fernbedienung wie für ein Modellflugzeug steuert...
Leider musste ich dann schnell zur Arbeit und habe von der eigentlichen "Action" keine Bilder machen können. Meine Nachbarn staunten nicht schlecht als der Bauplatz am Abend mit einem "ausgewachsenen" Haus belegt war!
Auch das Gerüst stand schon am Abend des 29.10.2013! Dann ging es darum das Haus möglichst schnell dicht zu bekommen.
Richtfest am 31.10.2013
Eingepackt wie eine geheimnisvolle Neuentwicklung für das Auto des Jahres 2013...
Nach einer Woche stehen die Innenwände im Erdgeschoss. ADAP-Technik schickt die Crew für Elektro und Sanitär. Auch hier sind in einer Woche alle Leitungen und Rohre in den Wänden verlegt und die Fußbodenheizung eingebaut.
Ich bringe jeden morgen 6.30 Uhr eine Kiste mit Kaffee und belegten Brötchen vorbei. Meine Frau holt die leere Kiste gegen 16.30 Uhr wieder ab und bestaunt den neuesten Baufortschritt. Bilder können wir leider nur am Wochenenden machen, wenn genug Licht ins Objektiv scheint.
Das Bauteam von ScanHaus fragt von sich aus nach zusätzlichen Riegeln die in den Wänden angebracht werden sollen. Wir lassen uns für alle im Laufe der Hausnutzung möglichen TV-Aufhängvarianten einen Riegel in der Wand versenken...
Am 29.11.2013 fällt das Gerüst...
Und schon eine Woche vorher sind Außentüren und Fenster eingebaut.
Noch flattern an Stelle von Fallrohren für das Regenwasser, Plastikschläuche im Wind...
Ein Blick in die Umgebung...
Das OG
Auf dieser Seite entstehen Kinder- und Gästezimmer...
.. und hier steht demnächst eine Badewanne:
... und das wird mal die Dusche
In KW 49 werden auch die Wände im OG aufgestellt. Nun zeigt sich wieder, wie toll unsere Investition in die Kniestockerhöhung und die damit zwangsläufige Erhöhung des Dachneigungswinkels war. Auf der Zeichnung eine gedachte 2-m-Linie sehen und in der Realität empfinden, ob und inwieweit die Dachschräge stören könnte, sind schon zwei verschiedene Dinge.
Trotzdem entdeckt meine Frau, dass unser Schiebetürenschrank nicht in das Schlafzimmer passen wird! "Kann gar nicht sein!" entgegne ich. Haben wir doch "tausend mal" ausgemessen und mit Mike Sch. von ScanHaus beim Architektentermin auch genau hin gezirkelt! Aber Sie hatte natürlich recht: Schlaf- und Kinderzimmer waren spiegelbildlich und eben bis auf die Schranknische fast identisch. Bei den Ausführungszeichnungen hatte irgend jemand die von uns geplante Nutzung (Schlaf- bzw. Kinderzimmer) auch verdreht und in der Zeichnung wurde aus dem Schlaf- das Kinderzimmer und umgekehrt. Fast vier Monate nach dem Architektentermin fiel uns das wegen der "Fast-Identität" der Grundrisse auch nicht mehr auf. Erst in der Realität wurde meine Frau stutzig. Also Elektroplanung schnell mit den Elektrikern von ADAP angepasst und die nochmalige "Kniestockerhöhung" (eigentlich Verblendung eines toten Raumes hinter dem Kopfende des 1,22 m hohen Bogens am Kopfende des Doppelbettes) ins richtige Zimmer dirigiert.
Am 13.12.2013 ist die Rohbauabnahme. Es gibt keine Mängel! Auch nicht die kleinsten! Eventuelle Mängel hatten wir schon im Vorfeld durch naive aber ehrliche Fragen "Muss das so sein?!" zur "Anzeige" gebracht. Meine Frau hatte mir im Vorfeld jede Menge Fachliteratur zur "Bauherrenweiterbildung" - auch betreffs einer richtigen, auf Nummer sicher gehenden Abnahme aus der Bibliothek mitgebracht. Um die dort beschriebenen klugen Hinweise berücksichtigen zu können, hätte man während der gesamten Bauzeit daneben stehen müssen und die Inhalte der Bücher alle im Kopf haben müssen... So verließ ich mich auf das was äußerlich sichtbar und nachprüfbar war und den aus vielen Bauherren-Foren im Internet gesammelten Eindruck, dass es bei ScanHaus keine grundlegenden Qualitätsmängel gibt.
Bei der Rohbauabnahme wurde wieder mal mein Urteil über die Nachteile des deutschen Zunftrechts im 21. Jahrhundert bestätigt. Als der ScanHaus Bauleiter zur Rohbauabnehme eintraf, ging er zielgerichtet in den Hauswirtschaftsraum und hatte schon das Handy am Ohr, um die Firma anzurufen, die in Schleswig Holstein als Monopolauftragnehmer der Schleswig-Holstein Netz AG, die Hausanschlüsse für Gas und Elektro herstellt. Bei Holzbauten, wie unserem, muss zwischen dem Hausanschlusskasten und der Wand eine verstärkte Platte aus Gips oder anderem mineralischen Mineral eingebaut sein. Ich wollte die Platte beim Aufräumen schon entsorgen und wunderte mich, dass sie dann wieder neben dem Hausanschlusskasten stand. Nach 5 min war eine Vertreter der Anschlussfirma bei uns (bei 60 Grundstücken schließen die jetzt bestimmt jeden Tag Häuser an). Auf den Mangel hingewiesen, meinte er, dass sei aber nicht Sache seiner Firma, die Platte anzubringen. worauf hin ihm der ScanHaus Bauleiter entgegnete, das nicht. Aber Das Bau-Team von ScanHaus war ja die ganze Zeit da (sonst wären die ja gar nicht ins Haus gekommen) und man hätte ja bloß den Mund aufmachen müssen. Nach solchen "schlagenden Argumenten" zückte nun auch unser Vertreter des Monopolisten sein Handy und rief noch einen Elektrofachmann herbei. Um den Anschlusskasten noch mal von der Wand zu schrauben, musste man ihn vorher öffnen. Nun war die Verplombung nicht das Problem. Das mangelnde Vertrauen in die Arbeit des Kollegen, der das Werk vor Tagen erbracht und die Furcht, dass man bei der Demontage und erneuten Montage des Anschlusskastens eine "gewischt" bekommen könnte, die wurden zum kurzzeitigen Hindernis...
Man "fürchtete" sich aber umsonst, die drei Phasen im Schaltkasten hatten keine elektrische Verbindung zu den Befestigungsschrauben an der Wand...
Alleine der Zweifel an der Qualität der Arbeit eines Kollegen der eigenen Firma ließ mich dann wieder über die vermeintliche Sicherheit und Anerkennung des "anerkannten Fachhandwerkers" lachen.
Als unser Bau-Team seine sieben Sachen zusammen packte, stellte ich mit Erschrecken fest, dass mir nun neben einer langen Leiter ins Obergeschoss auch ein Heizkörper und eine leistungsstarke Baustellenbeleuchtung fehlen würde. Also in den nächsten Baumarkt und das nun fehlende "Equipment" durch eigenes ersetzt...
Hier ein Blick in das Gästezimmer:
Der Hauswirtschaftsraum:
In der rechten Ecke werden mal Waschmaschine und Trockner stehen...
... und in dieser Ecke wird die Heizung aufgebaut
... die Residenz es Bauherrn...
... nach Rohbauübergabe:
Der Abstellraum im OG ...
.. da wo jetzt noch die Leiter steht, kommt man bald über eine tolle Treppe ins OG
Das wird mal die Küche...
... und hier ein Blick ins Schlafzimmer
.. und nicht zu vergessen, das Wohnzimmer:
wie man sieht, gab es in diesem Winter auch schon mal irgendwann Schnee...
Nun kommt die Phase, wo aus dem "Bau" ein "Haus" werden soll:
Als erstes einmal sämtliche Fugen zwischen den Gipskartonplatten inklusive Löcher von Schrauben und Klammern verspachteln: Im Erdgeschoss bei den tragenden Wänden muss es Fermacell Spachtelmasse sein. Bei den "grünen" (imprägnierten) Platen soll es Uniflott - imprägniert sein. Für die anderen reicht auch Knauf Uniflott (Standard). Und dann wieder die Uniflott Finish für den zweiten Spachtelgang... Aber wir haben nicht den Fehler gemacht, diese "Wissenschaft" zu unterschätzen. Wird doch letztendlich damit der Grundstein dafür gelegt, dass sich auch nach Jahrzenten keine Risse in Wand bzw. Tapete bilden.
Trotz mehrfachen Studiums verschiedenster Merkblätter und Flyer (wie kriege ich 1,2 l Wasser und 2,4 Kg Spachtelmasse zusammen? - Mit der Küchenwaage?) bedurfte es erst einer praktischen Lehrvorführung unseres Innenausbau-Profis, um zu sehen, welche Vorteile das Raucherdasein in diesem Falle hat: "Soviel Spachtelmasse einstreuen, dass gerade alles mit Wasser bedeckt ist - dann eine Zigarette rauchen und danach umrühren. Dann hat die Spachtelmasse die richtige Konsistenz. Sie muss streichfähig sein, darf aber auch nicht von der Kelle rutschen, wenn man die Kelle nach unten dreht!"
Als wir en Hauswirtschaftsraum für den Einbau der Heizungsanlage vorbereiteten, und ich schon die Farbrolle für Wand und Decke schwang, hatte ich auf Grund dieser Erfahrung schon den Status eines "halbprofessionellen" Spachtelanrührers erreicht. Meine Frau verarbeitete das ganze dann mit schnellerer Hand als ich...